Einem facettenreichen 5:18 folgt ein 5:4-Walk-Off-Win gegen die Gauting Indians
Caribes-Heimspiele sollte man sich diese Saison nicht entgehen lassen! Wieder war einiges geboten im Münchner Olympiapark.
Dem 5:18-Endergebnis des ersten Spiels ist nicht anzusehen, was in diesem Spiel alles drinsteckte. Lange Zeit sah es zunächst nach einem weiteren, von den beiden Starting Pitchern dominierten low-scoring Game aus, das wahrscheinlich durch Elias Hubers Solo-Homerun im fünften Inning für Gauting entschieden werden würde.
Schon ein Inning später aber die erste Wendung: José Da Costa kommt als Lead-Off durch einen Error des Indians-Shortstops auf Base, Freddy Tremarias anschließender Flyball ins Right Field gerät noch etwas zu kurz, um etwas auszurichten, doch dann Ripken Reyes. Er macht seinem Namen wieder alle Ehre und rippt den Ball weit ins Left Centerfield über den Zaun zum 2-Run-Homerun, der den Caribes die Führung bringt, sein zweiter Homerun der Saison.
Noch in der gleichen Offense bauen die Gastgeber die Führung mit drei weiteren Runs zum 5:1 aus. Das musste es jetzt doch sein.
Setzen die Caribes tatsächlich ihre 5-Game-Winning Streak auch gegen den Tabellenführer aus dem Würmtal mit dem sechsten Sieg in Folge fort?
Alles sah danach aus. Nur 3 Outs mussten noch her. Das erste der 3 benötigten Outs lässt auch nicht lange auf sich warten. Gleich der erste Gäste-Hitter schlägt den Ball in den Handschuh von Pitcher Esahu Tejada zum ersten Out.
Der nächste, Elias Huber, Strike-out – eigentlich, doch Catcher Freddy Tremaria kann den low-outside Pitch nicht blocken, der Ball rollt zu weit weg, um Elias Huber noch an der ersten Base auszuwerfen. Damit nimmt das Unheil aus Sicht der Caribes seinen Lauf.
Gauting wittert Morgenluft. Oscar von Mosch schlägt einen Double, dann die Entscheidung, durch einen intentional Walk das forced Play an den Bases 1 bis 3 zu ermöglichen. Doch die Rechnung geht nicht auf. Jakob Huber, der nächste Schlagmann, wird vom Pitch getroffen – loaded Bases.
Und das Unfassbare geschieht. Der zuvor eingewechselte Indianer Schneider drischt den Ball tatsächlich über den Left Field Zaun zum Grand Slam! 6:5, Gauting wieder in Führung, das Spiel gedreht. Nach einem weiteren Hit ist der Arbeitstag für Caribes-Pitcher Esahu Tejada beendet.
Nun liegt es an Antonio De La Vega Schadensbegrenzung zu betreiben. Aber beflügelt durch die wiedererlangte Führung drehen die Würmtaler jetzt richtig auf, es will einfach kein Out mehr gelingen. 11 Schlagmänner und 8 Hits später gelingt erst das zweite Aus, kurz darauf kommen die Münchner dann nach einem Flyout im Centerfield endlich aus dem verheerenden siebten Inning, nachdem sie sage und schreibe 17 Runs kassieren.
Viel zu viel, um in der letzten Offense noch etwas ausrichten zu können. Konsterniert müssen die Gastgeber drei schnelle Aus hinnehmen. Die Siegesserie endet ganz bitter. Der ungläubige Blick auf die Anzeigetafel lässt überhaupt nicht erahnen, dass die Caribes nach 6 1/3 Inning noch wie der überzeugende, sichere Sieger aussahen.
So kann Baseball eben auch sein.
Aber neues Spiel neues Glück! Wieder mit Yoshitaka Nanmuko auf dem Mound geht es ins zweite Spiel des Doubleheaders. Wie im ersten Spiel entwickelt sich wieder ein Pitcherduell.
Auch der Gautinger Pitcher Hübner hat die Caribes-Schlagleute trotz einiger Hits gut im Griff. Die Führung wechselt auch in diesem Spiel mehrmals, erst 2:0 für die Caribes nach 2 Innings, dann zunächst 3:2 für die Gäste aus dem Münchner Süden und 4:2 im fünften, die durch zwei Hits von José Da Costa und Esahu Tejada und einem Sac-Fly von Freddy Tremaria aber postwendend egalisiert werden konnte.
Den Ausgleich musste der Gautinger Head Coach Chris Howard schon von der Tribüne aus verfolgen, nachdem ihm ein Disput mit Home Plate Umpire Kur-Sad Cevik wegen eines umstrittenen Foul Ball Calls eine Ejection einbrachte.
Mit dem 4:4 geht es schließlich ins Extra-Inning. Gauting schiebt mit einem Sacrifice Bunt die gemäß Tiebreaker-Rule auf der ersten und zweiten Base postierten Baserunner jeweils eine Base weiter und hat mit nun einem Aus die große Chance, wieder in Führung zu gehen.
Aber mit zwei Groundouts kommen die Caribes raus aus dem Inning ohne Runs hinnehmen zu müssen und haben nun ihrerseits den Chance, mit Runner auf den Bases 1 und 2 den entscheidenden Run zu scoren.
Und wer könnte da besseres an der Home Plate stehen als Slugger Ripken Reyes? Und der fackelt auch nicht lange. Gleich den ersten Pitch schlägt er bis zum Centerfieldzaun weit genug, damit Esahu Tejada von der zweiten Base aus den umjubelten Winning Run zum 5:4 ungefährdet nach Hause laufen kann.