Bei ausgelassener Sommerfest-Stimmung teilten am Samstag die München Caribes und die Laufer Wölfe die Siege im Baseballpark Oberwiesenfeld. Die Wölfe gewannen das erste Spiel klar 17-6; eine Partie, die von einer schweren Verletzung eines der Spieler aus Lauf überschattet wurde. Die Münchner entschieden das zweite Spiel mit 8-3 für sich.
Das erste Spiel
„Irgendwie ist das erste Spiel komplett aus dem Ruder gelaufen,“ summierte Co-Trainer Nick Angstman, der das Team anstelle von Spieler-Trainer Steve Walker, der in Urlaub war, geführt hat. Die Caribes führten bis zum fünften Inning (Spielabschnitt) mit 6-2, doch die Gäste kamen zurück und schlugen zwei Home Runs (Schlag über den Aussenzaun) direkt hintereinander, um dadurch auf 6-6 und den Ausgleich zu kommen. Dann zogen die Wölfe weiter.
„Wir haben in der Verteidigung zu viele Fehler (fünf) gemacht, die dem Gegner geholfen haben zu punkten. Unser Werfer Esahu Tejada war nicht so stark wie letzte Woche gegen Regensburg, und wir haben nicht effektiv genug geschlagen,“ so Angstman. „Und dann gab es die schwere Verletzung und Spielunterbrechung.“
Damit war der US-Amerikaner Tyler Blackiston gemeint, der im achten Inning einen geworfenen Ball unglücklich auf die Wirbelsäule bekam und nach ein paar Schritten kollabierte. Der 23-jähriger lag regungslos aber bei vollem Bewusstsein für knapp eine Stunde auf dem Platz, während ein herbeigerufenes Notarztteam ihn behandelte, und wurde schliesslich in die Bogenhausener Klinik gebracht. Die Diagnose spät Abends war eine Rückenmarkserschütterung der Wirbelsäule, die zu den lähmungsähnlichen Zuständen in den Beinen und Armen führte.
Die gute Nachricht ist laut dem Lauf-Trainer Jonas Buchholz am Sonntagmorgen, dass die Verletzung nicht schwerwiegender war und keine OP nötig wurde. „Tyler wird für ein paar Tage in der Klinik für weitere Behandlungen und Beobachtung bleiben und dann hoffentlich wieder nach Hause können. Dann wird man sehen, wann er wieder auf dem Baseballplatz stehen wird.“
Nachdem Blackiston per Notfallwagen wegtransportiert wurde, konnte das Spiel nach der lange Unterbrechung im achten Inning wieder aufgenommen werden. Die Laufer bauten ihren Vorsprung mit ein paar weiteren Punkten zu dem Endstand von 17-6 aus während die Caribes keine Punkte mehr gegen den effektiven Werfer Johannes Bassfeld erzielen konnten. „Wir waren irgendwie froh, dass das Spiel vorbei war,“ so Angstman nach der Partie, die mehr als vier Stunden dauerte.
Das zweite Spiel
Im zweiten Spiel konnten die Münchner schnell in Führung gehen und das Spiel kontrollieren, wobei die Verletzung von Blackiston ein grosser Faktor war. Blackiston sollte das zweite Spiel für Lauf werfen, und stattdessen versuchte Bassfeld – der das komplette erste Spiel über neun Innings geworfen hat – wieder sein Glück. Er kämpfte tapfer mit zunehmender Ermüdung. Schliesslich war sein Arbeitstag im fünften Spielabschnitt des zweiten Spiels zu Ende.
Die Münchner bauten mit Hilfe von einem Home Run von Angstman und ein Basehit (Erfolgsschlag) vom Petr Andreev, der gleich zwei Punkte produzierte, ihren Vorsprung kontinuierlich aus. Angstman war es auch, der als Werfer die Gegner in Schach hielt; er liess nur fünf Basehits zu und schickte 12 Schlagmänner zurück auf die Spielerbank per Strikeout (drei Fehlschläge).
„Wir hatten auf mehr gehofft, aber das Split geht in Ordnung,“ Angstman sagte. „Jetzt kommen die Gauting Indians (am 23. Juli im Olympiapark), die einzige Mannschaft die wir in dieser Saison noch nicht gesehen haben. Wir erwarten zwei spannende Spiele.“