Wie Du mir, so ich Dir: Bei grosser Hitze lieferten sich am Sonntag die München Caribes und Tabellenführer Mainz Athletics in der 2. Baseball Bundesliga-Süd einen klassischen Schlagabtausch, wobei die Münchner einen Achtungserfolg geschafft haben – als erste Mannschaft die bis dahin ungeschlagenen Mainzer zu besiegen.
Das erste Spiel ging zugunsten der Gäste mit 16-4 zu Ende. Das Spiel wurde nach sieben Innings (Spielabschnitten) frühzeitig beendet, nachdem die Mainzer einen Vorsprung von 10 Punkten aufgebaut hatten.
Unerschrocken schlugen die Caribes in gleicher Manier mit einem 16-5 Sieg zurück. Das Spiel wurde auch durch die 10-Punkte Regel früher beendet. Es war für die junge Mainzer Mannschaft, die als Talentschmied für die 1. Bundesliga Mannschaft der Athletics dient, die erste Niederlage der Saison.
„Nach dem ersten Spiel habe ich meinen Jungs gesagt, das alles einfach abzuhaken, zu vergessen,“ sagte Spieler-Trainer Steve Walker. „Wir wussten, dass wir schlecht gespielt haben und können es besser. Und ich bin sehr stolz auf diese Mannschaft, die tatsächlich das erste Spiel weggesteckt hat und dann einen guten Baseball zeigte.“
Bemerkenswert beim ersten Spiel war die Tatsache, dass fast sämtliche Punkte der Mainzer „Unearned Runs“ waren – Punkte die unverdient waren, weil sie aus Verteidigungsfehlern der Münchner resultierten.
Das erste Spiel
Gleich im ersten Inning punkteten die Mainzer fünf Mal durch eine Kombination von Verteidigungsfehlern und dem Problem des Werfers Yaeko Vazquez, die Bälle kontrolliert zu werfen. Vazquez erlaubte drei Mainzer Schlagmännern, durch Walks (vier schlechtgeworfene Bälle) die Base zu erreichen. Drei weitere Gegner kamen zur Base durch „Hit by Pitch“ (getroffen vom geworfenen Ball). Hinzu kamen zwei Feldverteidigungsfehler. Die die Mainzer schafften 5 Runs – ohne einen einzigen Basehit (Erfolgsschlag).
Nach sechs Innings stand das Spiel 11-4 aus der Sicht der Mainzer. In ihrem siebten Inning schafften sie fünf weitere Punkte zur 16-4 Führung. Die Caribes ihrerseits machten keine weiteren Punkte; das Spiel wurde dann beendet.
„Es tut mir leid für unserem Werfer Yaeko, der trotz der Hitze und ohne Unterstützung von unserer Feldverteidigung grossartig gekämpft hat,“ sagte Walker. „Aber dadurch, dass er das komplette Spiel für uns geworfen hat, konnten wir unsere anderen Werfer für das zweite Spiel schonen.“
Das zweite Spiel
Es war Walker selber, der für die zweite Partie das Werferzepter in die Hand nahm. Obwohl das Endresultat (16-5) so einseitig wirkt, wurde das Spiel zeitweise sehr spannend. Die Caribes gingen im ersten Inning 3-0 in Führung – ein Höhepunkt war ein 2-Punkte Home Run (Schlag über den Aussenzaun) von Nick Angstman.
Dann aber kam wieder ein katastrophales Inning. Die Mainzer punkteten fünf mal im dritten Inning, begünstigt durch zwei Verteidigungsfehler der Hausherren. All fünf Punkte waren Unearned Runs. Das Spiel stand 5-3 für die Gäste.
Doch die Caribes schlugen mit vier Punkten gleich zurück – unter anderem dank eines mächtigen 3-Punkte Home Runs von Jimi Roura , der die 7-5 Führung brachte. „Jimi’s Home Run war ein Big Point,“ sagte Coach Walker. „Es war enorm wichtig für uns, dass wir gleich eine Antwort gaben auf die fünf Punkte der Mainzer.“
Dann kam das ereignisreiche vierte Inning. Walker hielt die Mainzer im Schach, unter anderem durch zwei Strikeouts (Aus durch drei Fehlschläge) des Gegners. Die zweite Hälfte des Innings wurde dann sehr lang – und eine Katastrophe für die Mainzer.
Die Caribes punkteten neun mal – diesmal durch Verteidigungsfehler und schwächelndes Werfen der Gäste begünstigt – und bauten die Führung auf 16-5 aus. Das Inning dauerte gut eine halbe Stunde; insgesamt kamen 13 Caribes zum Schlag, während die Mainzer drei mal ihren Werfer ausgewechselten. Die Caribes punkteten und punkteten, und die Mainzer wurden sichtlich genervt als es bei ihnen dämmerte, dass sie zum ersten Mal als Verlierer das Feld verlassen werden.
Im fünften Inning schickte Walker durch Strikeouts drei Mainzer zurück auf die Spielerbank, und das Spiel wurde vorzeitig wegen der 10-Punkte Regel beendet.
„Nach sechs Stunden spielen bei so einer Hitze bin ich – sind wir alle – ziemlich platt,“ sagte der Coach. „Aber wir sind auch sehr stolz über unser Comeback Sieg im zweiten Spiel.“
Die Caribes stehen am vierten Platz der Tabelle mit 10 Siegen und 8 Niederlagen, hinter Mainz (13-1), Regensburg (13-3) und Saarlouis (9-5). Die Hornets aus Saarlouis sind der nächste Gegner im Baseballpark Oberwiesenfeld am kommenden Samstag, wenn zugleich auch das Sommerfest des Vereins ist. „Mit zwei Siegen gegen Saarlouis können wir den dritten Platz erobern,“ sagte Walker. „Dieser Sieg gegen Mainz wird uns Aufschub geben.“